Die Arbeit an der Entwicklung des eigenen Selbst in der Verbindung zum größeren Ganzen
Das Selbst steht nie alleine sondern immer im mit lebendigen Austausch mit Anderen. Dieser Austausch wiederum ist das „Mehr als die Summe seiner Teile“ und verweist auf ein großes Ganzes (1+1=3). Ein gesundes Selbstgefühl ermöglicht uns, im Leben adäquat auf Situationen zu reagieren, unsere eigenen Bedürfnisse zu kennen und befriedigen zu können, Verantwortung zu übernehmen, Freunde zu haben, intime Beziehungen einzugehen, Freude und Lust zu erleben, Stress zu verarbeiten u.v.m.
Für viele von uns gibt es aber Umstände oder Phasen im Leben in denen wir nicht aus unserem Selbst heraus handeln oder sogar jeglichen Kotakt dazu verloren haben ( „Ich habe das Gefühl, alles ist leer und sinnlos“, „Ich tue Dinge, von denen ich gar nicht überzeugt bin“, „Ich bin immer für andere da aber nicht für mich“). Diese Zustände können zu seelischen oder auch körperlichen Symptomen führen, in manchen Fällen werden wir überhaupt erst dadurch auf diesen inneren Miss-Stand aufmerksam (z.B. durch wiederkehrende Schmerzen ohne feststellbare oder begründete körperliche Ursache, chronische Überforderungs- und Erschöpfungs-gefühle, ständige innere Unruhe, Rückenbeschwerden, Infektanfälligkeit, Verdauungsbeschwerden, Schlafstörungen u.a.).
Symptome dieser oder ähnlicher Art sind meist Zeichen dafür, dass der Energiefluss im Körper blockiert ist und sich etwas anstaut oder dass die Energie irgendwo im Unbewussten gebunden ist und dem aktuellen Leben nicht zur Verfügung steht.
In unserer Praxis bieten wir Einzelsitzungen an, die darauf zielen, den Prozess der Entwicklung des Selbst und der Verbindung zum größeren Ganzen zu begleiten.
Methoden und theoretischer Hintergrund unserer psychotherapeutischen Arbeit
Wir beziehen uns in unserer Arbeit sehr stark auf körperpsycho-therapeutische Ansätze in Verbindung mit der humanistischen Therapie, besonders auf die Arbeit von Willhelm Reich und Alexander Lowen sowie von Jack Lee Rosenberg und Beverley Kitean Morse, die Begründer des IBP® - Instituts (Buch: „Körper, Selbst und Seele“)
Körperliches Empfinden: Die Heilung (das „Ganzwerden“ von englisch „whole“ = ganz) braucht die Verankerung im Körper um sich in der Tiefe vollziehen zu können und so den ganzen Menschen zu erfassen.
Gefühle / Emotionen: sind Bewegungen des Inneren, die es zu erkennen, anzunehmen und auszudrücken gilt. Nur so können wir mit uns selbst und unseren Mitmenschen in Beziehung bleiben.
Gedanken: Das Denken ermöglicht uns Menschen ein Verstehen von uns selbst und größeren Zusammenhängen sowie eine Teilhabe an der Welt der Vernunft und der Logik.
Durch „nicht- oder fehlgelesene“ Emotionen und Körperempfindungen wird das Denken häufig zu falschen Schlüssen verleitet, die dann zu negativen Glaubenssätzen und Grundhaltungen im Leben führen. Dieses „Leseprogramm“ erlernen wir schön früh im Leben, es muß manchmal überprüft und korrigiert werden um sich gut auf die aktuelle Lebenssituation einstellen zu können.
Impulse: Unsere Impulse und Handlungen sind im Wesentlichen bestimmt durch den Willen zu überleben und grundlegende Bedürfnisse zu befriedigen. Sind tiefgrifende Widersprüche auf dieser Ebene z.B. zuwischen Bindung und Freiheit, Altruismus und Egoismus nicht zu überbrücken, können Hemmungen oder überschießende Reaktionen entstehen, die das Leben konflikthaft gestalten.
Spiritualität – Verbindung zum größeren Ganzen: Das menschliche Leben findet in größeren Bezugssystemen statt: Natur, Familiensystem, Gesellschaft, Wirtschaft, Kosmos...
Indem wir unser Leben in diese größeren Zusammenhänge einflechten, können wir unsere Perspektiven erweitern und lernen so, uns „im Verhältnis“ zu sehen.
Gleichzeitig gibt es auch einen unbenennbaren Raum, der Transzendenz ermöglicht.
Der Atem verbindet die obengenannten Ebenen miteinander.Wir spüren deutlich, wie tief erleichternd ein intensives Ein- und Ausatmen wirkt. Ganz anders ist unsere Erfahrung, wenn wir den Atem anhalten, oder ein tiefes Durchatmen vermeiden. So ist der Atem Ausdruck unseres seelischen und körperlichen Befindens.
Ein weiterer Aspekt ist, dass unser Atem meist unbewusst, einfach so, vonstatten geht und doch können wir unser Atmen ganz bewusst tun. So verbindet der Atem Bewusstsein und Unterbewußtsein. In den Übungen verbinden wir bestimmte lösende Körperbewegungen mit dem Atemrhythmus. Dadurch hat unser Nervensystem die Möglichkeit, Erfahrungen, Gefühle und Blockaden, die den Atem bisher eingeschränkt und damit unser Lebensgefühl und den eigenen Zugang zum inneren Kern erschwert haben, zu integrieren.
Wir entwickeln uns als Menschen immer in Beziehungen. Diese können nährend oder auch verletzend sein. Wir wollen mit dem Blick auf die Herkunftsfamilie (Jack Lee Rosenberg spricht auch vom Ursprungsszenario) die frühen, prägenden Beziehungen untersuchen. In der Analyse der Gegenwartsfamilie erscheinen oftmals Parallelen. Die Analyse kann helfen, alte Muster zu überwinden und Beziehungen auf eine neue Weise zu gestalten.
Ziel der Einzelsitzungen ist es auch, gezielt und abgestimmt auf die eigene Entwicklung und das eigene Thema, „ Selbsthilfen“ einzuüben. Das sind Übungen, die dazu führen, die eigene Verletzung besser überwinden zu können, sich selbst aufzufangen wenn man Gefahr läuft, sich immer wieder in den gleichen Verhaltensmustern zu verstricken (z.B. sich selbst abzuwerten, in Resignation zu verfallen, andere zu verletzen.). Es wird eingeübt, wie man sich selbst nährt, sich von innen heraus stärkt und sich selbst Unterstützung sein kann.
Ganz direkt mit dem körperlichen Empfinden wird auch im „Focusing“ nach Eugene Gendlin gearbeitet. Eine sehr effektive Methode, mit der man sich mit Hilfe des eigenen körperlichen Gespürs auf die „Suche“ nach Lösungen von Konflikten macht.
Zitat: „Der Körper weiß mehr, als wir wissen.
Der Körper hat immer„das Ganze".
So ein körperliches Gefühl kann man zu jeder „Sache“ bekommen. Dieses körperliche Gefühl ist ein guter Führer zur Heilung.“
Wenn man in seinem Leben traumatische Erfahrungen gemacht hat und diese oft noch nach Jahren ihre starken Spuren im Leben hinterlassen, dann gibt es mit dieser Arbeit eine Möglichkeit, das Trauma aufzulösen. Die Methode basiert auf neuesten hirnbiologischen Forschungen und Beobachtungen und bezieht ebenfalls die körperliche Wahrnehmung sehr stark ein.
Durch die Methode „Somatic Experiencing®“ ist es möglich, auf dem sanften Wege des „Neuverhandelns“, ohne die Ereignisse wieder zu erleben, eine traumatische Episode in der Weise zu integrieren, dass die in ihr gebundene seelische und körperliche Energie wieder positiv nutzbar wird.
Sexualität ist eine Ausdrucksform der Liebe und der Kreativität.
Die sexuelle Entwicklung ist im Leben nie wirklich „abgeschlossen“, sondern wir durchwandern viele Entwicklungsstufen, Lebensphasen. Jede dieser Stufen birgt gewisse Aufgaben in den Bereichen: Erregung, Neugier, Unschuld und Selbstregulation und jede Stufe hat mit „In-Beziehung-Sein“ zu tun:
Verletzungen in den aufeinanderfolgenden Stufen können die Entwicklung der Sexualität behindern oder hemmen. Gleichzeitig gibt es in jeder dieser Lebensphasen aber auch viel Potential, was diese Verletzung heilen kann. In der Therapie versuchen wir, dieses Potential aufzusuchen und zugänglich zu machen.
Über allem stehen für uns die Grundsätze aus der klientenzentrierten Gesprächstherapie nach Carl Rogers. Einer der Grundsätze stellt die positive Wertschätzung in den Mittelpunkt der Arbeit. Das heißt, es geht nicht darum, sich für sein Verhalten zu verurteilen, sondern herauszufinden, wofür das Verhalten gut war oder gut ist.
Ein anderer Grundsatz besagt, dass der Bereich der bewussten Wahrnehmung zur Wahl führt. Je weniger wir von uns wissen, desto weniger können wir selbst wählen, was wir im Leben tun. Wir sind unseren eigenen unbewussten Impulsen oder denen anderer Menschen ausgeliefert. Je mehr wir das eigene Selbst kennen, desto mehr Möglichkeiten haben wir, unser Handeln selbstbestimmt zu gestalten. Außerdem erkannte Rogers, dass der Mensch stetig nach Weiterentwicklung und Vervollständigung strebt, dies ist ein natürlicher und gesunder Prozess.
(Wer mehr Information zum Hintergrund unserer Therapie haben möchte, kann von uns eine Literaturliste erhalten.)
Wie lange dauert so ein Prozess/eine Therapie?
Diese Frage ist im Vorhinein schwer zu beantworten. Es kommt auf die Symptomatik und die Ziele des Einzelnen an.
a) Kurzintervention für aktuelle Anliegen
b) problem- und lösungsorientierte Kurzzeittherapie und
c) entwicklungsorientierte psychodynamische Langzeittherapie
Dabei ist es grundsätzlich immer möglich, von a nach b oder b nach c zu verlängern, wenn man erkennt, dass sich die Arbeit auch weiterhin lohnt.
Jede einzelne Sitzung dauert, je nach Vereinbarung, zwischen 60 und 120 Min.
Paartherapie – Paarberatung
Das Leben in einer Beziehung birgt viele Möglichkeiten der Nähe, der Freude und der Erfüllung. Im gemeinsamen Alltag mit der Familie oder als Paar ohne Kinder stellen wir Menschen darum hohe Erwartungen aneinander und an uns selbst. Und genau hier taucht der Konfliktstoff auf, denn gerade dann, wenn wir uns besonders tief einlassen auf einen anderen Menschen, werden wir mit unseren alten Verletzungen und unerfüllten Bedürfnissen wieder konfrontiert. Meist führt das in der Beziehung zu Mißverständnissen, Verstrickungen und wieder neuen Verletzungen.
In den gemeinsamen Sitzungen – die wir auf Wunsch zu zweit leiten – gehen wir den Konflikten auf den Grund, eröffnen neue Ausblicke und erarbeiten neue Möglichkeiten der tieferen Begegnung.
Integrierende Biographiearbeit
Wie bei jedem neuen Lebensabschnitt, so stehen auch beim Eintreten in das „Älter werden“ neue Herausforderungen vor uns.
Manche Lebensfragen, die wir immer schon in uns trugen werden drängender; Dinge, die uns bisher wichtig erschienen, treten in den Hintergrund.
Die Entwicklung eines Menschen bleibt nie stehen.
Wir begleiten Sie bei dieser Arbeit individuell. In mehreren Einheiten von 60-90 Minuten besprechen wir die verschiedenen Lebensphasen mit ihren Erfahrungen und untersuchen sie auf
Dann schauen wir, ob es immer wiederkehrende Themen im Leben gab und was es braucht, um diese Themen aus einer neuen Ebene heraus anzugehen und zu lösen.
Alexsandra Hodgson, Heilpraktikerin • Franz Lang, Diplom Soziologe, Heilpraktiker
Im Tal 10, 65329 Hohenstein, Tel.: 06120 - 6229 • Theodor-Heuss-Straße 26, 65232 Taunusstein, Tel.: 06128 - 44089 • E-Mail: info@atemfluss.de
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